Kinderkrankheiten positiv beeinflussen mit Osteopathie:
Osteopathie bei Kindern häufig sehr erfolgreich
Heute praktizieren rund 45000 Osteopathen in den USA. Die manuelle Therapie steht dort jedoch nicht mehr im Vordergrund. Anders in Europa: Vor allem in Großbritannien, Frankreich und Belgien, teilweise auch in Deutschland, entwickelte sich Stills ursprüngliche Lehre weiter - und wird besonders bei Kindern erfolgreich angewandt.
Beginnend beim Neugeborenen: In vielen britischen Geburtskliniken ist die Untersuchung des Säuglings durch einen Osteopathen Standard. Auch in Deutschland sollte jedes Neugeborene einmal vom Osteopathen untersucht werden, empfehlen die Berufsverbände.
Warum Osteopathie
Beschwerden und Schmerz entsteht nicht allein in der Muskulatur oder in den
Gelenken. Die Ursachen dafür, können sehr vielschichtig sein. In der Osteopathie stellt sich immer die Frage, warum die betreffenden Gewebe, Muskeln, Gelenke, Knochen, Nerven, Knorpel oder
Bindegewebe nicht
schmerzfrei sind.
Die Ursache zu finden, ist der oberste Grundsatz. So machen osteopathische Therapeuten
immer wieder die Erfahrung, dass bei Behandlung der wahren Ursache, sich
Gelenkstellungen und Muskelspannungen normalisieren, obwohl diese nicht
direkt behandelt worden sind.
Wenn man erst mal erlernt hat, wie A.T. Still zu begreifen und das Handwerkszeug
hat, diese Philosophie umzusetzen, sucht man nach dem Weg der
Gesundung und nicht nach der Krankheit. Man kann helfen, dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu heilen.
Der osteopathische Therapeut möchte mit seinen Händen
„sehen – hören – denken“. Erst wenn die Hände fühlen, was zu tun
ist, und nicht der Kopf eine auswendig gelernte Theorie bestimmt, ist es möglich
schnell und effizient zu behandeln.
Dem Körper auf die „Sprünge“ zu helfen, sein inneres Gleichgewicht im Sinne einer
Harmonie der Gewebe wieder herzustellen, sich gesund zu fühlen.
Zur Geschichte der Osteopathie
Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor
Still (1828 – 1917). Das Grundkonzept entwickelte er bereits 1874. Wörtlich
übersetzt bedeutet Osteopathie zwar „Knochenleiden“ und scheint unglücklich
gewählt, aber Still bemerkte, dass eine Behandlung der Knochen (Osteo) das
Leiden (Pathie) positiv beeinflusst. Als seine erste Frau und vier seiner
Kinder starben, musste er hilflos zusehen. Still war zu der Zeit Chirurg in Kansas.
Medikamente konnten nichts verrichten. Dieser Schicksalsschlag trieb ihn,
nach einer neuen „Medizin“ zu suchen. Eine ganzheitliche Methode, bei der das
Zusammenwirken aller Körpersysteme bedacht wird. Dabei ging er von den
Naturgesetzen der gegenseitigen Abhängigkeit und der Interaktion zwischen den
verschiedenen Systemen aus: Der Mensch funktioniert als Einheit.
Die 3 Teilgebiete der Osteopathie
Parietal (Muskuloskelettal)
Hier werden die Gelenke, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien
untersucht und mit Mobilisations-, Entspannungs- und Korrekturtechniken
behandelt. Sie können entweder durch den weiterlaufenden
Einfluss von anderen Strukturen oder direkt durch eine Verletzung
geschädigt werden. Eines der häufigsten Probleme bei Säuglingen sind Blockierungen in den Kopfgelenken, die während der Geburt entstehen. Später können sie z. B. die Ursache für Schiefhaltungen des Köpfchens bzw. der gesamten Wirbelsäule sein und die Entwicklung von natürlichen
Bewegungsmustern behindern. Auch Konzentrations- und Lernschwierigkeiten sind mögliche Folgen.
Cranio-Sacral (Schädel-Becken)
Hier wird das mobile Gefüge der Schädelknochen und das Kreuzbein behandelt.
Verbunden ist dieses hydraulische System (Zirkulation des Hirnwassers) durch den
Rückenmarkskanal. Das Nervensystem wird vom Schädel, der
Wirbelsäule und vom Becken mit seinen membranösen Häuten, umgeben. Kinder die schielen, haben oft Schädelspannungen die sich auf die Nerven der Augenmuskulatur auswirken und die
Augäpfel nicht synchron bewegen lassen. Andere Kinder leiden beispielsweise häufig
an Mittelohrentzündung. Gründe sind häufig eine nicht ausreichende Mobilität
der Schädelknochen und damit eine verminderte Drainage der zu- und abführenden Gefäße bzw. Lymphe des Ohres. Andere „Verspannungen“ des Schädels können sich als Still- bzw. Saugschwierigkeit äußern.
Visceral (innere Organe)
Sie beschäftigt sich mit der Beweglichkeit und dem Eigenrhythmus der inneren
Organe, Blutgefäße, Lymphbahnen und dem dazugehörigen Bindegewebe.
Es lösen sich Verklebungen zu benachbarten Organen und dem direkt umgebenen
Gewebe, mindert Verspannungen in den Bändern der „Organ-Aufhängung“.
Drainagetechniken entstauen z.B. die Leber und fördern die Zirkulation von
Blut und Lymphe. Funktionsstörungen entstehen durch Operationsnarben oder auch Entzündungen.
Anwendungsbereiche