Kinderkrankheiten positiv beeinflussen
Heute praktizieren rund 45000 Osteopathen in den USA. Die manuelle Therapie steht dort jedoch nicht mehr im Vordergrund. Anders in Europa: Vor allem in Großbritannien, Frankreich und Belgien, teilweise auch in Deutschland, entwickelte sich Stills ursprüngliche Lehre weiter - und wird besonders bei Kindern vielversprechend angewandt.
Beginnend beim Neugeborenen: In vielen britischen Geburtskliniken ist die Untersuchung des Säuglings durch einen Osteopathen Standard.
Warum Therapie für mein Kind?
Beschwerden und Schmerz entsteht nicht allein in der Muskulatur oder in den
Gelenken. Die Ursachen dafür, können sehr vielschichtig sein. Es stellt sich immer die Frage, warum die betreffenden Gewebe, Muskeln, Gelenke, Knochen, Nerven, Knorpel oder Bindegewebe nicht
schmerzfrei sind.
Die Ursache zu finden, ist der oberste Grundsatz. So machen Therapeuten
immer wieder die Erfahrung, dass bei Behandlung der wahren Ursachen, Gelenkstellungen und Muskelspannungen normalisieren, obwohl diese nicht
direkt behandelt worden sind.
Wenn man erst mal erlernt hat, wie A.T. Still zu begreifen und das Handwerkszeug
hat, diese Philosophie umzusetzen, sucht man nach dem Weg der
Gesundung und nicht nach der Krankheit. Man kann helfen, dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu heilen.
Der Therapeut möchte mit seinen Händen
„sehen – hören – denken“. Erst wenn die Hände fühlen, was zu tun
ist, und nicht der Kopf eine auswendig gelernte Theorie bestimmt, ist es möglich schnell und effizient zu behandeln.
Dem Körper auf die „Sprünge“ zu helfen, sein inneres Gleichgewicht im Sinne einer Harmonie der Gewebe wieder herzustellen, sich gesund zu fühlen.
Parietal (Muskuloskelettal)
Hier werden die Gelenke, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien
untersucht und mit Mobilisations-, Entspannungs- und Korrekturtechniken
behandelt. Sie können entweder durch den weiterlaufenden
Einfluss von anderen Strukturen oder direkt durch eine Verletzung
geschädigt werden. Eines, der häufigsten Probleme bei Säuglingen sind Einschränkungen in den Kopfgelenken, die während der Geburt entstehen. Später können sie z. B. die Ursache für Schiefhaltungen des Köpfchens bzw. der gesamten Wirbelsäule sein und die Entwicklung von natürlichen
Bewegungsmustern behindern. Auch Konzentrations- und Lernschwierigkeiten sind mögliche Folgen.
Cranio-Sacral (Schädel-Becken)
Hier wird das mobile Gefüge der Schädelknochen und das Kreuzbein behandelt.
Verbunden ist dieses hydraulische System (Zirkulation des Hirnwassers) durch den
Rückenmarkskanal. Das Nervensystem wird vom Schädel, der
Wirbelsäule und vom Becken mit seinen membranösen Häuten, umgeben. Kinder die schielen, haben oft Schädelspannungen die sich auf die Nerven und Muskeln der Augen auswirken und die Augäpfel nicht synchron bewegen lassen.
Andere Kinder leiden beispielsweise häufig an Mittelohrentzündung. Gründe sind häufig eine nicht ausreichende Mobilität der Schädelknochen und damit eine verminderte Drainage der Zu- und Abführenden Gefäße bzw. Lymphe des Ohres.
„Verspannungen“ des Schädels können sich auch als Still- bzw. Saugschwierigkeit äußern.
Visceral (innere Organe)
Sie beschäftigt sich mit der Beweglichkeit und dem Eigenrhythmus der inneren
Organe, Blutgefäße, Lymphbahnen und dem dazugehörigen Bindegewebe und Faszien.
Verklebungen zum Beispiel durch Narben zu benachbarten Organen und dem direkt umgebenem
Gewebe, könnem Verspannungen in den Bändern der „Organ-Aufhängung“ begünstigen.
Drainagetechniken entstauen z.B. die Leber und fördern die Zirkulation von
Blut und Lymphe. Funktionsstörungen und Verklebungen entstehen durch Bewegungsmangel oder auch Entzündungen.